let the times roll back
Schlaghosen
Maeve
Joe's Jeans
EDWIN
ASKK NY
Grantchester Meadows
wide leg trousers ・ flare bell bottoms ・ boot cut
Geschichte
Die Schlaghose gilt als Grundnahrungsmittel für Modebewusste und chronisch Nostalgische und wir sind der Meinung, dass sie so schnell nicht aus der Mode kommen wird. Seit Mitte der 60er Jahre werden sie für ihre Statement-Qualität und ihre bequeme Passform verehrt und verleihen der Alltagskleidung einen Hauch von Spaß und Frivolität.
Der nonkonformistische Charakter der Mode der 1960er und 70er Jahre und ihre zahlreichen Wiederbelebungen seither haben dazu geführt, dass wir den Ursprung der Schlaghosen oft den freidenkenden und freiheitsliebenden Hippies der 60er Jahre zuschreiben. Nur wenige würden ihre nautischen Anfänge rund 150 Jahre zuvor vermuten…
Ähnlich wie einige unserer beliebtesten Kleidungsstücke sind Schlaghosen aus einer praktischen Notwendigkeit heraus entstanden. In der Geschichte taucht die Schlaghose zum ersten Mal während des Krieges von 1812 zwischen dem Vereinigten Königreich und den USA auf. Gerade Hosen mit weitem Bein aus Baumwollfasern wurden von den amerikanischen Matrosen inoffiziell als Uniform übernommen. Der Marineoffizier Stephen Decatur stellte 1813 fest, dass die Seeleute „glasierte Hüte aus Segeltuch mit steifen Krempen, geschmückt mit Bändern, blaue Jacken, die locker über die Westen geknöpft wurden, und blaue Hosen mit Schlaghosen“ trugen.
Weite Hosen mit Schlag hatten für die Seeleute des 19. Jahrhunderts mehrere Vorteile. Sie konnten über das Knie gekrempelt werden, so dass der Träger barfuß auf einem überfluteten Deck arbeiten konnte, und der überschüssige Stoff war eine echte Hilfe, um einen über Bord gefallenen Seemann zu fassen. Ihre Geräumigkeit unterstützte auch eine Überlebenstechnik, bei der die Männer ihre Hosen während des Schwimmens ausziehen, die Hosenbeine zu einem Knoten binden oder um ihre Stiefel wickeln und die Hosen mit Luft aufblasen, um sie als Schwimmhilfe zu verwenden. Der Stil wurde später von der britischen Royal Navy übernommen, die sie Mitte des 19. Jahrhunderts in ihre offizielle Uniform integrierte.
Abgesehen von einem kurzen Experiment, das Coco Chanel in den 1920er Jahren mit ihren sportlichen „Yachthosen“ oder „Strandpyjamas“ mit weitem Bein unternahm, war dieser Hosenstil viele Jahre lang auf die Marinestreitkräfte beschränkt. Dies änderte sich jedoch in den 1960er Jahren, als Tausende von amerikanischen Matrosen gegen den Krieg auf die Straße gingen, den Dienst in Vietnam verweigerten und in Bewegungen wie „Stop Our Ships (SOS)“ Marineschiffe sabotierten. Die beeinflussbare Jugend jener Zeit, desillusioniert von den Strukturen der Autorität und entsetzt über die vermeintlich unnötigen Opfer im Vietnamkrieg, erwärmte sich für die Fackel der Matrosen als Symbol der Rebellion. Während des gesamten Jahrzehnts wurden die Kinder der „Gegenkultur“, die auch als Hippies bezeichnet wurden, ihre Jeans an, indem sie die Nähte aufschnitten und kontrastierende Stoffe einfügten, um die Dramatik des Stils zu verstärken, sowie Blumen und Friedenszeichen auf die Gesäßtaschen stickten.
Die Musik war der Auslöser für den weltweiten Siegeszug der Schlaghosen, der sie von den Straßen Amerikas auf die Laufstege von Paris und darüber hinaus brachte. Sonny Bono und Cher mit ihrer Fernsehsendung „The Sonny & Cher Comedy Hour“ und der Soulsänger und Galaktiker James Brown verhalfen dem Stil zu neuen Höhen, indem sie ihn mit dem Glanz und Glamour verschönerten, der ihn für immer mit Funk, Soul und Disco in Verbindung bringen sollte. Dies setzte sich bis in die 70er Jahre fort, wo sie ihren Höhepunkt erreichten und bei Glamrockern, Rock’n’Rollern und sogar einigen Skinheads Anklang fanden. Mitglieder der Rolling Stones, Led Zeppelin und der Beatles wurden oft mit ihren Verehrern in passenden Ensembles abgelichtet, die den bewährten Glockenboden aus Baumwolle, Satin, Leder und Wildleder zeigten. Einige trugen Hosen, die so weit waren, dass man sie als „Elefantenglocken“ bezeichnete. Bands von Slade bis Abba und Persönlichkeiten wie Roger Moores James Bond entschieden sich für die Schlaghose, was ihren Einfluss demokratisierte und sie als Alltagskleidung positionierte.